Zeugnis Azubi








Beschreibung

Ein Ausbildungszeugnis für das Ende der Ausbildung

Ein Arbeitnehmer bekommt meist beim Verlassen des Betriebs ein Arbeitszeugnis von seinem Arbeitgeber oder verlangt danach. Ebenso kann er um ein Zwischenzeugnis für die Bewerbungsmappe bitten, und auch Auszubildender hat ein Recht auf ein Ausbildungszeugnis. Das bekommt er zwingend am Ende der Ausbildung von seinem Ausbildungsbetrieb, ganz unabhängig davon, ob er von einem Betrieb als regulärer Arbeitnehmer übernommen wird oder den Betrieb verlässt. Das liegt daran, dass der Ausbildungsvertrag ein eigenständiges Beschäftigungsverhältnis beschreibt, welches mit der Ausbildung automatisch endet. Wenn ein Azubi also weiter für seinen Ausbildungsbetrieb arbeitet, ist er logischerweise nach der Ausbildung kein Auszubildender mehr, sondern geht auf der Grundlage eines vom Ausbildungsvertrag unabhängigen Arbeitsvertrages ein neues Arbeitsverhältnis mit seinem Arbeitgeber ein. Das Ausbildungszeugnis, das er am Ende seiner Ausbildungszeit erhält, dokumentiert diesen eigenständigen Abschnitt im Berufsleben.

Inhalt eines Ausbildungszeugnisses

Ebenso wie ein Arbeitszeugnis zeigt das Ausbildungszeugnis auf, welche Tätigkeiten der Auszubildende ausgeführt hat und wie seine Leistung dabei und sein Verhalten im Allgemeinen vom Arbeitgeber eingeschätzt werden. Zudem finden sich im Ausbildungszeugnis Details zur Ausbildung und vor allem ihren Inhalten. Klassischerweise beinhaltet ein Ausbildungszeugnis die folgenden Angaben:

  • Erstens werden die persönlichen Daten des Auszubildenden zusammen mit Eckdaten zum Ausbildungsberuf und der Dauer der Ausbildung genannt.
  • Zweitens finden sich Details zum Aufbau der Ausbildung, den Ausbildungsorten und den vom Auszubildenden gelernten Inhalte.
  • Drittens werden die Leistungen des Auszubildenden bewertet. Dabei geht man auch auf besondere Fähigkeiten, Kenntnisse und Stärken ein und nennt etwaige Zusatzqualifikationen, die der Auszubildende in seiner Ausbildung erworben hat.
  • Viertens geht man auf die Eingliederung des Auszubildenden in den Arbeitsalltag ein und beschreibt sein Verhalten im Umgang mit Vorgesetzten, Kollegen und gegebenenfalls auch Kunden.
  • Fünftens enthält das Ausbildungszeugnis das Ergebnis der Abschlussprüfung und benennt die Weiterbeschäftigung oder Gründe für getrennte Wege.
  • Sechstens darf eine Schlussformel mit guten Wünschen für die Zukunft nicht fehlen.

Ausbildungszeugnisse unterschreibt man grundsätzlich von Hand und nennt Name und Position des Unterschreibenden sowie Ort und Datum.

Formulierungen im Ausbildungszeugnis

Für Arbeits- wie Ausbildungszeugnisse ist das Prinzip des Wohlwollens anwendbar. So sollen alle Angaben wahr sein, aber keine Nachteile im weiteren Berufsleben verursachen. Daher nutzt man in Zeugnissen eine sehr bestimmte Sprache. Dabei entsprechen bestimmte Formulierungen den Schulnoten von 1 bis 6, was aber für den Laien oft schwer zu entschlüsseln ist. Daneben nutzt man oft noch rhetorische Mittel, um eine Meinung auszudrücken. Sehr beliebt sind dabei Verneinungen, häufige Formulierungen im Passiv, Einschränkungen und sogenannte Ellipsen (ausgelassene Wörter) sowie umgekehrte Reihenfolgen. Einen solchen Text richtig zu entschlüsseln kann sehr schwierig sein, denn einerseits sind die Kodifizierungen verborgen und andererseits ist manches positiver gemeint als gedacht.