Kontovollmacht








Beschreibung

Erteilen einer Kontovollmacht

Mit Vordrucken für Kontovollmachten können die meisten Banken dienen. Man kann sie aber auch selbst aufsetzen, wobei es empfohlen ist, dass die Bank die Vollmacht durch eine Unterschrift bestätigt, damit sie zweifellos wirksam ist. Eine Vollmacht ist eine Erklärung, die einen Vollmachtnehmer zu einem rechtlichen Vertreter eines Vollmachtgebers macht.

Unterschiedliche Arten von Vollmachten

Eine grundlegende Unterscheidung von Vollmachten geben Innen- und Außenvollmachten. Dabei nennt man eine Innenvollmacht eine Vollmacht, die vom Vollmachtgeber gegenüber dem Vollmachtnehmer erklärt wird. Wenn der Vollmachtnehmer den Vollmachtgeber allerdings gegenüber einem Dritten vertreten soll, handelt es sich um eine Außenvollmacht.

Zudem unterscheiden sich Vollmachten wie folgt:

Eine Spezialvollmacht bezieht sich nur auf eine konkrete Handlung, zu der der Vollmachtnehmer berechtigt wird. Eine Gattungsvollmacht gilt hingegen für alle Rechtsgeschäfte einer bestimmten Gattung, die der Vollmachtnehmer damit tätigen darf. Eine Generalvollmacht geht etwas weiter und bezieht sich auf alle Rechtsgeschäfte und Handlungen, die im Rahmen einer Vertretung unternommen werden können.

Eine Vorsorgevollmacht wird wirksam, wenn der Vollmachtgeber geschäftsunfähig wird. Darin legt er fest, wer für ihn Entscheidungen treffen und Handlungen durchführen soll, wenn es so weit ist. Mit Hilfe einer solchen Vollmacht kann man einem Betreuer vorbeugen. Nur mit dieser Erklärung und nicht automatisch sind enge Familienangehörige berechtigt, im Namen eines Geschäftsunfähigen zu entscheiden. Einige Vollmachten wie die Prokura und Handlungsvollmachten sind zudem durch ein Gesetz typisiert.

Wichtige Formalitäten bei Vollmachten

Grundlegend kann eine Vollmacht formlos erteilt werden, sodass sie auch mündlich oder durch sogenanntes schlüssiges Handeln vergeben werden kann. Zur Legitimation des Vollmachtnehmers ist es jedoch empfehlenswert, eine Vollmacht schriftlich zu erteilen. Manchmal ist es zudem rechtlich erforderlich, eine schriftliche Vollmacht vorzulegen.

Der Inhalt der Vollmacht definiert die Handlungen, die der Vollmachtnehmer ausführen darf. Dabei geht im Zweifel der Sinn einer Formulierung vor ihren genauen Wortlaut. Vollmachten lassen sich jederzeit durch den Vollmachtgeber aufheben, wenn sie nicht unwiderruflich erteilt werden und nicht auf einen konkreten Zeitraum beschränkt sind. Der Vollmachtnehmer kann eine Vollmacht immer niederlegen.

Kontovollmachten

Die Kontovollmacht zählt zu den am häufigsten erteilten Vollmachten. Sie berechtigt den Vollmachtnehmer dazu, unmittelbar mit dem Konto zusammenhängende Geschäfte auszuführen. Es gibt drei grundlegende Arten von Kontovollmachten. Zunächst kann eine Kontovollmacht zeitlich unbeschränkt sein. Damit ist sie über den Tod des Kontoinhabers hinaus gültig. So muss man nicht auf ein Testament oder einen Erbschein warten, um Geschäfte zu tätigen. Zweitens kann eine Kontovollmacht erst nach dem Tod des Kontoinhabers in Kraft treten, was die gleichen Vorteile bringt wie im ersten Fall. Drittens kann eine Kontovollmacht sich auf die Fürsorgebedürftigkeit beziehen und in Kraft treten, wenn der Vollmachtgeber fürsorgebedürftig wird. Andernfalls ist für Kontobewegungen ein gerichtlicher Betreuer vonnöten.